MacBook Pro Touch Bar: Mehr Nach- als Vorteile?

Im Zuge eines irgendwie doch nötigen SSD-Upgrades auf 512GB habe ich mich spontan zum Kauf des MacBook Pro 13 Touch Bar Modells hinreißen lassen (auch um den schnelleren Prozessor mitzunehmen, denn vielleicht gibt es ja tatsächlich in näherer Zukunft mal ein einfach funktionierendes Thunderbolt Graphic Dock für das MacBook). Während ich mich vorher noch über die Sinnhaftigkeit der Touch Bar beklagt hatte, habe ich bereits nach kurzer Nutzung eine wirklich nützliche Funktion (neben dem Anmelden über den TouchID-Sensor statt der Eingabe eines ellenlangen Passworts) entdeckt: die Dialog-Bestätigung.

Ich habe mich schon immer geärgert, dass bei einige macOS-Dialogen nicht per Pfeiltaste zwischen den Optionen (z.B. bestätigen/ abbrechen) ausgewählt werden kann und man daher immer das TouchPad oder die Maus zur Auswahl benutzen muss. Jetzt werden die Optionen einfach auf der Touch Bar angezeigt und können direkt ausgewählt werden. Neben dem ebenfalls schnelleren Zugriff auf einige sonst in Unteruntermenüs verstecke Funktionen überwiegen für mich aber weiterhin die Nachteile und  neue Schwierigkeiten, die sich mir bei der Touch Bar eröffnet haben:

Allen voran die spiegelnde Oberfläche. Musste man sich vorher bei Oberlichtern nur über die optimale Ausrichtung des Bildschirms Gedanken machen, macht einem jetzt im zweiten Schritt die Touch Bar einen Strich durch die Rechnung, weil sie ebenfalls den Lichteinfall, und das natürlich immer in einem anderen Winkel als das Display, reflektiert.

Auch die Software beziehungsweise Einbindung der Touch Bar scheint noch nicht fehlerfrei zu sein. Ich hatte mehrmals das Phänomen, dass nur noch die programmspezifischen Tasten eingeblendet wurden und esc sowie die Ton- und Helligkeitstasten verschwunden waren. Erst bei Berührung der Stelle, an der sich die Taste befinden sollte, tauchte diese auf – und das manchmal auch nur mit der halben graphischen Darstellung… seltsam.

Viel nerviger ist allerdings, dass ich wohl auch eine Schreibstil besitze, der immer wieder zur ungewollten Befehleingabe auf der Touch Bar führt. Besonders ersichtlich wurde mir dies, als ich den Sperrbutton nach ganz rechts auf der Touch Bar gelegt hatte. Immer wieder habe ich dann ausversehen das MacBook gesperrt, wenn ich eigentlich die Backspace-Taste benutzen wollte. Aber auch die Helligkeits- oder Lautstärkeauswahl habe ich immer mal wieder versehentlich aufgerufen. Das nervt beim Schreiben ungemein.

Darüber hinaus ist mir gerade unter Word wiederholt aufgefallen, dass eine Touch-Auswahl (etwa für kursiven oder fettem Text) überhaupt nicht angenommen wurde. Ob das jetzt an der Touch Bar, an Word oder an mir lag, weil ich den doch arg schmalen Button nicht richtig getroffen habe, lässt sich vor allem mangels des fehlenden Feedbacks der Touch Bar nicht sagen.

Im Übrigen vergisst die TouchBar bei mir immer ihre Einstellungen – auch wenn das programmspezifisch zu sein scheint. Unter Safari kann man immer wieder z.B. den Button zum Einfügen von neuen Tabs aus der voreingestellten Dreierkombination herausnehmen, irgendwann ist er immer wieder drin.

Dem Gesamtkonzept Touch Bar steht für mich vor allem ein Punkt entgegen: die Touch Bar macht für mich nur Sinn, wenn man das MacBook ausschließlich als Notebook benutzt. Zum einen gibt es keine externe Tastatur mit Touch Bar, die man benutzen könnte, wenn man das MacBook im Clamshell-Modus an einem externen Display hängen hat. Zum anderen bietet Apple keine Möglichkeit, das MacBook-Display abzuschalten, wenn das MacBook im geöffneten Zustand am externen Display hängt. Will man also die Touch Bar am MacBook zusammen mit einem externen Monitor benutzen, geht das nur mit im Dual-Monitor-Setup. Insgesamt macht mir diese Kombination deutlich, dass die Touch Bar ziemlich viel Kopfbewegung verursacht: ständig gleitet der Blick über den Hauptmonitor nach untern über das MacBook Display als Zweitmonitor bis auf die Touch Bar.

In der Quintessenz überzeugt mich das Konzept Touch Bar überhaupt nicht.

macOS App: AUMount

UPDATE: Diese App wird nicht mehr aktiv weiterentwickelt.

macOS App AUMountAUMount ist eine App für macOS, die über einen Klick – oder automatisch vor dem Wechseln des Mac in den Ruhezustand – gleichzeitig mehrere Speichermedien wie externe Festplatten, SD Karten oder USB-Sticks auswirft (ähnlich wie Jettison oder Mountain). Die App wird über ein Menü gesteuert, das über das AUMount Icon in der  Menüleiste aufgerufen wird.

AUMount Menue / MenüUnter dem Menüpunkt „Optionen“ erscheint ein Fenster, in dem die Pfade zu den auszuwerfenden Speichermedien eingetragen werden. Dabei darf nur jeweils ein Pfad pro Zeile stehen, wie auf dem folgenden Bild beispielhaft zu sehen ist.

Über den Menüpunkt „Alles auswerfen“ lassen sich dann alle zuvor im Optionsfenster eingetragenen Speichermedien mit einem Klick auswerfen.

AUMount Optionen / OptionsÜber die Optionen lässt sich auch einstellen, ob Nachrichten über das erfolgreiche und/ oder fehlgeschlagene Auswerfen von Speichermedien angezeigt werden sollen.

Ebenso kann in den Optionen eingestellt werden, ob AUMount alle Speichermedien automatisch auswerfen soll, bevor der Mac in den Ruhezustand wechselt (bei Aktivierung dieser Option sollten die Nachrichten für erfolgreich ausgeworfene Speichermedien deaktiviert werden, da diese sonst den Eintritt in den Ruhezustand unterbrechen oder verzögern).

AUMount is an App for macOS which unmounts several disks like external hard drives, SD cards, or usb-sticks with just one click. The App is controlled by a menu which is accessed via the AUMount icon in the menubar.AUMount is an App for macOS which unmounts several d

Under the menu item „Options“ a window appears where the paths to the disks which should be unmounted are entered. Only one disk-path per line is allowed.

With the menu item „Unmount all“ all disks entered in the options-window will be unmounted.

In the option-dialog you can enable/ disable to get a notification for every disk successfully and/ or unsuccessfully unmounted. There is also an option to automatically unmount all disks before the Mac goes to sleep (if this option is enabled the notification for a successfully unmounted disk should be disabled, otherwise those notifications may interrupt the sleep-state).

Aktuelle Version: 0.7 / Current Version: 0.7

Diese App befindet sich noch im Alpha-Status. Benutzung auf eigene Gefahr!

This App is still in alpha state. Use at your own risk!

Changelog: Version 0.7

2016-08-15

  • app is now signed with my Apple ID

Features added:

  • option to automatically unmount all disks before sleep

Changes:

  • option added to enable/ disable notification for a successfully unmounted disk
  • option added to enable/ disable notification with sound for a failed attempt to unmount a disk

Changelog: Version 0.6 (Download old version)

2016-08-14

Features added:

  • notification for a successfully unmounted disk
  • notification with sound for a failed attempt to unmount a disk

Changelog: Version 0.5 (Download old version)

2016-08-13

Features added:

  • add/ edit disks to unmount via textfield in the options-window

Mac absichern – Kapitel 2: Anmeldung – Abschnitt 2: Passwort setzen

Abschnitt 2: Passwort setzen
Unser Wissen über „gute“ Passwörter können wir jetzt direkt in der Praxis zur Absicherung des Mac’s gegen Angriffe einsetzen. Insbesondere an zwei Stellen sollten wirklich sichere Passwörter zum Einsatz kommen: zum Schutz des Systems und zum Schutz des Benutzerkontos.

Systempasswort

Ein Systempasswort zu setzen, gehört wahrscheinlich für die meisten Nutzer nicht zum Alltag. Eigentlich kein Wunder, wenn weder Verkäufer, Hersteller noch Computer prominent auf die Möglichkeit hinweisen.

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Wer danach sucht, bekommt aber auch von Apple eine Erklärung zum Setzen des Firmware-Passwortes oder Hinweise zum Vorgehen bei Verlust des Passwortes:
– Apple: Firmware-Passwort auf dem Mac verwenden
– Apple: Verlorenes oder vergessenes Firmware-Kennwort

Dabei ist ein Systempasswort (oder BIOS- / EFI-Passwort bzw. Firmware-Passwort) nicht nur schnell eingerichtet und danach nicht weiter störend, sondern auch für mindestens zwei Dinge gut:

  1. Wenn das MacBook gestohlen wurde: war hoffentlich zumindest ein Benutzerpasswort gesetzt und die Festplatte verschlüsselt. Ohne Systempasswort ist es für den Dieb aber nicht weiter schwer, das Notebook zurückzusetzen bzw. das Betriebssystem neu zu installieren. Danach kann er dann das Notebook normal benutzen oder weiterverkaufen. Wenn aber ein Systempasswort gesetzt ist, kann das MacBook nicht einfach zurückgesetzt werden. Vielleicht erhöht sich damit die Wahrscheinlichkeit, dass ein „ehrlicher Finder“ das verlorene MacBook zurückgibt.
  2. Erst kürzlich ist ein Schwachstelle aufgedeckt worden, die es einem Angreifer erlaubte (wenn er sich beim Systemstart über Thunderbolt mit entsprechender Hard- und Software am MacBook anschließt), das Passwort der FileVault2-Festplattenverschlüsselung innerhalb von 30 Sekunden aus dem Arbeitsspeicher auszulesen. Ein gesetztes Systempasswort hätten diesen Angriff verhindern können – genauso wie alle anderen Angriffe, die auf das Booten eines alternativen Systems von einem externen Speichermedium setzen. Denn ohne das Systempasswort zu kennen, startet der Mac nur noch vom Standard-Startvolumen.
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Weiterführende Hintergründe und Erklärungen zu dem genannten Angriff auf das FileVault2-Passwort finden sich etwa bei:
– Frizk: Frizk, Ulf (2016): macOS FileVault2 Password Retrieval
– Heise: Becker, Leo (2016): Mac-Passwort lässt sich über Thunderbolt auslesen

Es gibt also gute Gründe, schnell ein Systempasswort zu setzen. Das ist mit wenigen Schritten erledigt:

  1. Als erstes müssen wir das MacBook neu starten. Dafür über das Apfel-Symbol oben links in der Menüleiste den Punkt „Neustart …“ auswählen.
  2. Während der Mac neu startet, muss die Tastenkombination „Command + R“ gedrückt gehalten werden, bis der weiße Apfel in der Mitte des Displays erscheint. Dann starten die macOS-Dienstprogramme, zunächst mit der Sprachauswahl (was hier ausgewählt wird, ändert nur die Bildschirmsprache, nicht das Tastaturlayout – daher bitte den nachfolgenden Kasten mit Umsetzungshinweis beachten).
  3. Nach der Sprachauswahl befinden wir uns im Wiederherstellungssystem von macOS. Hier wählen wir in der Menüleiste den Punkt „Dienstprogramme“ aus und starten dort das „Firmware-Passwortdienstprogramm“.
  4. Jetzt sollte ein Hinweisfenster folgen, das besagt, dass der Passwortschutz ausgeschaltet ist. Hier einfach auf den Button „Firmware-Passwort aktivieren …“ klicken.
  5. Im nun aufklappenden Dialogfenster muss zwei Mal des ausgewählte sichere Passwort eingegeben werden. Da das Passwort bei der Eingabe natürlich nicht angezeigt wird, sollte unbedingt der nachfolgende Kasten mit Umsetzungshinweis beachtet werden:
    !

    Bei einer späteren Abfrage des Passworts ist normalerweise das US Tastaturlayout aktiviert! Daher sollte beim Setzen des Passworts ebenfalls das US Layout beibehalten werden (also das Layout nicht über das Flaggensymbol oben rechts auf deutsch ändern). Sollte man sich vertan haben oder das System zwischen deutschem und US Layout wechseln und daher plötzlich das Passwort nicht mehr akzeptieren, sollte man als erstes einfach das Passwort im jeweils anderen Layout ausprobieren: Wenn das Passwort eigentlich „Zwer8_na5e“ heißt, müsste man „Ywer8ßna5e“ ausprobieren, da sich deutsches und US Layout bei der Belegung von Y und Z bzw. _ und ß unterscheiden.

  6. Nach einem Klick auf „Passwort festlegen“ ist das Firmware- bzw. Systempasswort gesetzt. Es folgt ein Hinweisfenster, das besagt, dass das Passwort nach einem Neustart aktiviert wird. Es zeigt auch gleich einen Button zum Schließen des Firmware-Passwortdienstprogramms an.
  7. Nach dem Setzen des Firmware-Passworts muss der Mac zum Abschluss also über das Apfel-Symbol oben links in der Menüleiste mit dem Punkt „Neustart“ neu gestartet werden.

Bei dem ersten Neustart wird man anschließend von einem schwarzen Bildschirm mit Schlosssymbol und Passworteingabefeld begrüßt. Hier muss das neu gewählte Firmware-Passwort eingegeben werden. Bei allen zukünftigen Starts ist dieser Schritt normalerweise nicht mehr nötig, da macOS vom Standard Startvolumen (Festplatte/SSD) startet.

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Es kann vorkommen, dass macOS bei jedem echten Neustart (nicht beim Aufwachen aus dem Standby) das Passwort abfragt und das Auswahlmenü für das Startvolumen anzeigt. Eventuell kann es helfen, 1. noch einmal mit Schritt 2. das Wiederherstellungssystem zu starten, 2. auf das Apfel-Symbol oben links in der Menüleiste zu klicken, 3. den Punkt „Startvolume…“ auszuwählen, 4. die „Macintosh HD“ auszuwählen und 5., falls das Volumen schon verschlüsselt wurde, über den Button „Schutz aufheben …“ das FileVault2 Passwort einzugeben, um dann 6. den Mac neu zu starten.

Wenn jedoch jemand versucht, die Wiederherstellungskonsole zu booten, um etwa den geklauten Mac zurückzusetzen, wird das Passwort abgefragt. Ebenso wenn jemand versucht, den Mac nicht vom Standardvolumen, sondern von einer eigenen präparierten Festplatte aus zu starten.

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Natürlich muss man sich das gesetzte Firmware-Passwort gut merken (oder an sicherer Stelle verwahren). Es lässt sich nicht auf einfachem Wege zurücksetzen. Wer sein Passwort vergessen hat, muss mit vorliegendem Kaufbeleg einen Apple-Store aufsuchen.

Nachdem jetzt ein Systempasswort gesetzt ist, geht es gleich mit der Einrichtung des Benutzerpassworts weiter.

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