Kurztest/Review: Apple Watch Ständer in GameBoy-Optik

Wer die Apple Watch am Nachttisch als Wecker nutzen möchte, und sie nicht einfach nur auf die Seite legen will, hat eine nicht eben kleine Auswahl an Gehäusen oder Ständern, die gleichzeitig eine Halterung für das Ladekabel vorsehen. Ich habe mich für meine Apple Watch Series 4 (44mm) für den W5 Ständer von elago entschieden, der in nerdiger GameBoy-Retro-Optik daherkommt.

Über den „nützlichen“ Gegenwert des zu zahlenden (mit 15 Euro nicht gerade günstigen) Preises, lässt sich sicherlich streiten. Von der Qualität des Retro-Ständers/Gehäuse war ich dann aber doch überrascht. Er macht optisch einiges her, ist vom Gewicht her genau richtig, um nicht unmotiviert über den Nachttisch zu rutschen und aufgrund des gummi-weichen Silikon-Materials läuft man auch nicht Gefahr, die Apple Watch aus Versehen zu verkratzen. Die Halterung für den Kopf des Apple Ladekabels hält diesen gut in Position und das Kabel lässt sich ordentlich nach hinten weg aus dem Gehäuse führen.

Abzüge in der B-Note gibt es für die Watch Band Kompatibilität. Wer ein Apple Watch Sport Loop oder ähnlichen Armband an der Apple Watch hat, muss mit einem nicht ganz optimalen, passgenauen Sitz der Uhr im Ständer rechnen. Da die seitlichen Schlitze des Ständers für ein normaldickes Armband ausgeführt sind, die Loops auf einer Seite aber ja aufeinander liegen und somit die doppelte Dicke haben. Passen tuts trotzdem, da der Stände dank Silikon-Material flexibel ist.

Simplify my tech life I: Fenstermanagement@macOS

Es gibt kaum etwas nervigeres, als Programmfenster mit der Maus von Hand nebeneinander anzuordnen. Im Gegensatz zu Windows 10 (z.B. Windows-Taste + Pfeiltaste) bringt macOS jedoch keine Shortcuts zum simplen Managen der Fensteranordnung auf dem Bildschirm mit. Um diese Funktion unter macOS nachzurüsten, habe ich bislang auf das BetterTouchTool gesetzt (das die eigentlich zuständige Komponente BetterSnapTool beinhaltet). Dem überbordenden Funktionsumfang von BTT habe ich letztlich dann aber doch nicht (mehr) genutzt (wie die Individualisierung der Touch Bar oder von Touchpad-Gesten).

Jetzt bin ich auf Magnet umgestiegen, das alle Funktionen mitbringt, die ich für mein Fenstermanagement brauche, aber auch nicht viel mehr. Leider nehme ich an, dass der Umstieg nicht viel an einem immer mal wieder auftretenden Problem ändern wird: ab und an funktionieren die Shortcuts nicht mehr, weil irgendein Safari-Tab oder anderes Programm vergessen hat, den macOS Secure Input Modus zum Schutz von Passworteingaben (der andere Programme vom Lesen der Tastatureingaben abhält) wieder zu beenden.

MacBook Pro Touch Bar: Mehr Nach- als Vorteile?

Im Zuge eines irgendwie doch nötigen SSD-Upgrades auf 512GB habe ich mich spontan zum Kauf des MacBook Pro 13 Touch Bar Modells hinreißen lassen (auch um den schnelleren Prozessor mitzunehmen, denn vielleicht gibt es ja tatsächlich in näherer Zukunft mal ein einfach funktionierendes Thunderbolt Graphic Dock für das MacBook). Während ich mich vorher noch über die Sinnhaftigkeit der Touch Bar beklagt hatte, habe ich bereits nach kurzer Nutzung eine wirklich nützliche Funktion (neben dem Anmelden über den TouchID-Sensor statt der Eingabe eines ellenlangen Passworts) entdeckt: die Dialog-Bestätigung.

Ich habe mich schon immer geärgert, dass bei einige macOS-Dialogen nicht per Pfeiltaste zwischen den Optionen (z.B. bestätigen/ abbrechen) ausgewählt werden kann und man daher immer das TouchPad oder die Maus zur Auswahl benutzen muss. Jetzt werden die Optionen einfach auf der Touch Bar angezeigt und können direkt ausgewählt werden. Neben dem ebenfalls schnelleren Zugriff auf einige sonst in Unteruntermenüs verstecke Funktionen überwiegen für mich aber weiterhin die Nachteile und  neue Schwierigkeiten, die sich mir bei der Touch Bar eröffnet haben:

Allen voran die spiegelnde Oberfläche. Musste man sich vorher bei Oberlichtern nur über die optimale Ausrichtung des Bildschirms Gedanken machen, macht einem jetzt im zweiten Schritt die Touch Bar einen Strich durch die Rechnung, weil sie ebenfalls den Lichteinfall, und das natürlich immer in einem anderen Winkel als das Display, reflektiert.

Auch die Software beziehungsweise Einbindung der Touch Bar scheint noch nicht fehlerfrei zu sein. Ich hatte mehrmals das Phänomen, dass nur noch die programmspezifischen Tasten eingeblendet wurden und esc sowie die Ton- und Helligkeitstasten verschwunden waren. Erst bei Berührung der Stelle, an der sich die Taste befinden sollte, tauchte diese auf – und das manchmal auch nur mit der halben graphischen Darstellung… seltsam.

Viel nerviger ist allerdings, dass ich wohl auch eine Schreibstil besitze, der immer wieder zur ungewollten Befehleingabe auf der Touch Bar führt. Besonders ersichtlich wurde mir dies, als ich den Sperrbutton nach ganz rechts auf der Touch Bar gelegt hatte. Immer wieder habe ich dann ausversehen das MacBook gesperrt, wenn ich eigentlich die Backspace-Taste benutzen wollte. Aber auch die Helligkeits- oder Lautstärkeauswahl habe ich immer mal wieder versehentlich aufgerufen. Das nervt beim Schreiben ungemein.

Darüber hinaus ist mir gerade unter Word wiederholt aufgefallen, dass eine Touch-Auswahl (etwa für kursiven oder fettem Text) überhaupt nicht angenommen wurde. Ob das jetzt an der Touch Bar, an Word oder an mir lag, weil ich den doch arg schmalen Button nicht richtig getroffen habe, lässt sich vor allem mangels des fehlenden Feedbacks der Touch Bar nicht sagen.

Im Übrigen vergisst die TouchBar bei mir immer ihre Einstellungen – auch wenn das programmspezifisch zu sein scheint. Unter Safari kann man immer wieder z.B. den Button zum Einfügen von neuen Tabs aus der voreingestellten Dreierkombination herausnehmen, irgendwann ist er immer wieder drin.

Dem Gesamtkonzept Touch Bar steht für mich vor allem ein Punkt entgegen: die Touch Bar macht für mich nur Sinn, wenn man das MacBook ausschließlich als Notebook benutzt. Zum einen gibt es keine externe Tastatur mit Touch Bar, die man benutzen könnte, wenn man das MacBook im Clamshell-Modus an einem externen Display hängen hat. Zum anderen bietet Apple keine Möglichkeit, das MacBook-Display abzuschalten, wenn das MacBook im geöffneten Zustand am externen Display hängt. Will man also die Touch Bar am MacBook zusammen mit einem externen Monitor benutzen, geht das nur mit im Dual-Monitor-Setup. Insgesamt macht mir diese Kombination deutlich, dass die Touch Bar ziemlich viel Kopfbewegung verursacht: ständig gleitet der Blick über den Hauptmonitor nach untern über das MacBook Display als Zweitmonitor bis auf die Touch Bar.

In der Quintessenz überzeugt mich das Konzept Touch Bar überhaupt nicht.