XMPP mit Adium@Mac OS X: Icon verstecken

adiumUm unter Mac OS X einfach verschlüsselt über das offene XMPP (Jabber) Protokoll zu kommunizieren, bietet sich Adium als Open Source Messenger an. Die grüne Ente spricht neben XMPP auch noch AIM, MSN, ICQ und anderes.

Wer Adium standardmäßig laufen hat, möchte den Messenger vielleicht lieber im Hintergrund ausführen. Dann verschwindet nämlich das (nervige) Adium Icon sowohl aus dem Dock (Taskleiste) als auch aus dem App-Switcher (Alt+Tab). Dafür muss ein plist Eintrag von Adium angepasst werden, was mit folgendem Befehl im Terminal einfach durchzuführen ist:

defaults write /Applications/Adium.app/Contents/Info.plist LSUIElement true

Damit Adium auch nach einem Neustart sofort zur Verfügung steht, fügt man es einfach bei den Anmeldeobjekten unter „Systemeinstellungen->Benutzer & Gruppen: Aktueller Benutzer) hinzu. Wer möchte kann bei „Ausblenden“ noch ein Häkchen setzen, was bei mir aber keinen Unterschied macht.

Um verschlüsselt OTR (off-the-record) zu kommunizieren, kann mit einem Linksklick auf das Adium-Icon unter „Einstellungen->Adium-Einstellungen->Erweitert: Verschlüsselung“ für das eigene Konto ein neuer Schlüssel generiert werden. Den dort angezeigten Fingerprint kann man an seine Kontakte weitergeben, damit diese anschließend verifizieren können, dass sie mit der richtigen Person verschlüsselt kommunizieren.

MacBook Tastaturlayout – Einfacher Programmieren mit Karabiner

Was mich beim Programmieren auf meinem MacBook wirklich nervt, ist das bescheidene deutsche Tastaturlayout. Insbesondere kann ich mir einfach die Position der eckigen Klammern und der Tilde nicht blind merken. Der Backslash ist nicht einfach zu erreichen und nach Pipe suche ich auch immer mal wieder an der falschen Stelle…

Auftritt Karabiner.

karabinerMit dem kleinen (aber nicht gerade übersichtlichen) Public Domain Programm kann fast beliebiges Remapping von Tasten betrieben werden. Ausgenommen ist das Umbelegen von Systemsondertasten (wie etwa Caps Lock/Feststelltaste – dafür müsste man Karabiner mit Seil kombinieren… zum Programmieren und störungsfreien Schreiben reicht es mir aber schon, über „Systemeinstellungen->Tastatur: Sondertasten“ die Feststelltaste einfach mit „Keine Aktion“ zu belegen). Darüber hinaus bietet das Tool noch jede Menge andere Einstellmöglichkeiten, wie etwa die Einstellung von Tastenanschlägen im ms Bereich oder eine Erweiterung für Multitouch-Events auf dem TouchPad.

Heruntergeladen und installiert, muss dem Programm zunächst über „Systemeinstellungen->Sicherheit->Privatsphäre: Bedienungshilfen“ noch erlaubt werden, das MacBook zu steuern. Wenn Karabiner läuft, sind einige Dinge schon voreingestellt. Dazu gehört etwa die Tastenkombination fn+Backspace für Forward Delete oder fn+Pfeiltasten für PageUp, PageDown, Home und End.

Um jetzt eigene Tastenkombinationen zu definieren, startet man Preferences über des Icon in der Menübar. Wenn man unter dem Reiter „Misc & Uninstall“ auf den Button „Open private.xml“ klickt, kann man anschließend die Datei in einem Editor seiner Wahl öffnen.

Die Syntax für eine eigene Tastenkombination sieht wie folgt aus:


 Name der Tastenkombination
 private.eideutiger_kurzname
 __KeyToKey__ KeyCode::ORIGINAL_TASTEN_CODE, ModifierFlag::ORIGINAL_TASTEN_CODE, KeyCode::GEMAPPTER_TASTEN_CODE

Dabei können mehrere „autogen“ (und damit Tastenzuweisungen) in einem „item“ stehen. Die verfügbaren TASTEN_CODES gibt es hier.

Nach dem Speichern muss die veränderte Datei noch unter dem Reiter „Change Key“ über den Button „Reload XML“ eingelesen werden. Wenn keine Syntaxfehler vorliegen, erscheinen die neuen Einträge in der Liste und können mit einem einfachen Klick auf ihre Checkbox aktiviert werden.

Für mich haben sich die folgenden Tastenkombinationen als hilfreich herausgestellt, die sich zum Teil am PC-Keyboard orientieren und fn-Kombinationen nutzen:


 Eckige Klammer links: fn+8
 private.bracket_left
 __KeyToKey__ KeyCode::8, ModifierFlag::FN, KeyCode::5, ModifierFlag::OPTION_L


 Eckige Klammer recht: fn+9
 private.bracket_right
 __KeyToKey__ KeyCode::9, ModifierFlag::FN, KeyCode::6, ModifierFlag::OPTION_L


 Pipe: fn+lt
 private.pipe_gt
 __KeyToKey__ KeyCode::GERMAN_LESS_THAN, ModifierFlag::FN, KeyCode::7, ModifierFlag::OPTION_L


 Tilde: fn++
 private.tilde_plus
 __KeyToKey__ KeyCode::BRACKET_RIGHT, ModifierFlag::FN, KeyCode::N, ModifierFlag::OPTION_L


 Backslash: fn+7
 private.backslash_seven
 __KeyToKey__ KeyCode::7, ModifierFlag::FN, KeyCode::7, ModifierFlag::OPTION_L, ModifierFlag::SHIFT_L

Eine weitere kleine Unterstützung bei der Programmierarbeit leistet eine vernünftige Schriftart. Ich habe mich für „Hack“ entschieden. Da ist gerade die zweite Version erschienen und die Schriftart ist Open Source. Einfach das Schriftartpaket herunterladen, die ttf-Dateien über die „Schriftsammlung“ installieren und in allen Editoren „Hack“ als Standardschriftart einstellen.

Warum Apples MacBook 12 nur einen USB-C Anschluss hat

These 1:
Spieleentwickler streichen Features, weil sie bereits die erste Erweiterung oder den nächsten In-App-Purchase im Kopf haben. Apple wird wahrscheinlich für die nächste Iteration des MacBook 12 keinen signifikant schnelleren Prozessor, keine deutlich längere Batterielaufzeit und keinen viel besseren Bildschirm aus dem Hut zaubern (können). Natürlich könnte man 16GB RAM anbieten oder 1TB SSD-Speicher (und natürlich eine bessere Webcam). Die erste These ist: Apple promotet das MacBook 12 2016/2017 mit 100% mehr USB-C Anschlüssen. Es gibt bestimmt genug Erstkäufer, die ihr Gerät upgraden würden, wenn ein zweiter USB-Anschluss vorhanden ist.

These 2:
Die zweite These lautet: Apple hat für ein Nutzungsproblem noch keine aus seiner Sicht angemessen Lösung gefunden. Das Problem: wie stelle ich sicher, dass das MacBook 12 auch tatsächlich lädt, wenn der Nutzer es an das Netzteil anschließt? Auf diese Frage gibt es nur dann eine triviale Antwort, wenn ein MacBook 12 2016/2017 an beiden verbauten USB-C Anschlüssen geladen werden könnte. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass der Nutzer darauf achtet, ob tatsächlich ein Ladesymbol auf dem Bildschirm angezeigt wird, wenn er das Netzteil in den richtigen Anschluss steckt – und ein optisches Signal am Kabel, wie noch beim MacSafe-Anschluss, gibt es ja nicht mehr. Lenovo hat sich für seine Ladetechnik beim Yoga 3 11 (Ladeanschluss kann auch als USB 2.0 Port genutzt werden) dafür entschieden, den Ladestecker so zu formen, dass er nicht in einen normalen USB-Port passt – das wäre für Apple vermutlich keine elegante Lösung.

These 3:
Die aktuelle Version des MacBook 12 mit einem USB-C-Anschluss ist in dieser Implementation sowieso nur ein Vormodell. Apple wartet noch auf die Thunderbolt-Version 3.0 die über USB-C funktionieren wird. Deshalb gibt es auch keinen Displayport-USB-C-Adapter für das aktuelle MacBook 12. These 3 ist daher: das aktuelle MacBook 12 ist nur ein „proof of concept“, die angedachte, „voll funktionsfähige“ Revision kommt dann ein wenig später.

These 4:
Apple glaubt tatsächlich, dass eine bestimmte Gruppe von Nutzern keine oder kaum externe Gerät nutzt und daher ein Anschluss ausreicht. Außerdem sollen sowieso alle Nutzer noch stärker an die iCloud gebunden werden. Die vierte These lautet daher: Apple gesteht seinen Nutzern großzügigerweise noch einen USB-Anschluss zu, um sie nicht ganz zu vergraulen. Eigentlich hätte Apple aber lieber gar keinen vernünftig nutzbaren Anschluss (ähnlich dem Lightning-Port an iOS-Geräten). In einer zukünftigen Version des MacBook 12 gibt es daher dann nur noch „inductive wireless charging“ und allenfalls eine ominösen „service port“ – ganz wie bei der Apple Watch.