re:oyd (1): Welche Daten liegen wo?

Zunächst eine Bestandsaufnahme, was es so alles an Daten gibt und erste Ideen, wie wir sie zurückholen.

Profildaten:

  • Facebook
  • Xing
  • ResearchGate
  • Google+

Nachdem ich mich schon vor einiger Zeit von Facebook verabschiedet hatte, müssen jetzt auch die anderen Profile dran glauben. Zum einen nutze ich sie nicht produktiv, zum anderen kostet es zu viel Zeit, die Profile auf dem neuesten Stand zu halten. Es reicht, wenn die Daten auf der privaten und berufliche Homepage stehen und aktuell sind. Kommunizieren kann man auch mit Telefon und eMail wunderbar. Womit wir schon beim zweiten Thema sind.

eMails:

  • google-Mail
  • web.de
  • berufliche MailAdresse
  • MailAdressen der eigenen Domains

Wer braucht schon viele verschiedene eMail-Adressen? Vor allem alte Adressen über Free-Hoster liefern eigentlich nur ungelesene Newsletter und Spam. Für kurzfristige Anmeldungen ist eh trash-mail.com besser geeignet. Also weg mit den alten Accounts. Bisher hatte ich alle Mails bei GMail zusammenlaufen lassen. Das ist zwar einfach, aber vielleicht nicht die beste Lösung… Online muss man sich mit Werbung rumärgern und wer weiß, was Google mit der Auswertung der Mails so alles treibt…
Statt bei google liegen die beruflichen Mails jetzt also wieder auf dem Uni-Server und die Domain-Mails beim Webspace-Anbieter. Mehrere Accounts im Mailprogramm anzulegen ist ja nicht schwierig und es hat gleichzeitig den Vorteil, dass man sich überlegen kann, ob man die beruflichen Mails am Wochenende lesen will.
Perspektive: Letztendlich sollen die Mails alle auf einem eigenen Server zusammenlaufen. Dieser Server wird das Herzstück meines r:oyd Projektes.

Kalender und Kontakte:
Zum Synchronisieren von Kalenderdaten und Kontakten habe ich bisher auch den google-Account genutzt.
Perspektive: Zukünftig soll das über einen eigenen Server mit Hilfe von CalDAV und CardDAV laufen.

Browser-Lesezeichen:

Da ich Chrome benutze, wurden die Lesezeichen ebenfalls über den google-Account abgeglichen. Jetzt ist der Account weg, also muss eine neue Lösung her.
Perspektive: Vielleicht geht ja was mit Chromium und dem eigenen Server, sonst heißt es vermutlich: zurück zum Firefox.

Datei-Daten:

Zum Datenabgleich/ Synchronisieren benutze ich Dropbox. Sobald die Serverlösung feststeht, muss hier eine Alternative her.
Perspektive: Entweder eine einfache aber im Umgang umständliche Lösung wie WebDAV oder der Versuch die offen Dropbox Alternative OwnCloud oder Seafile auf dem eigenen Server laufen zu lassen.

Homepage:

Meine Webseiten liegen bei goneo. Ausreichend schnell und gut verfügbar, außerdem günstig.
Perspektive: Nur noch die Domains verwalten lassen. Die Daten auf dem eigenen Server und über Dynamic DNS mit Domains verknüpfen.

Bei mir lief tatsächlich ziemlich viel über Google. Zukünftig wird das Unternehmen nur noch dafür genutzt, womit es groß geworden ist: Die Internetsuche – und das auch möglichst nicht direkt über eine Google-Domain, sondern Startpage o.ä.

Project re:oyd – re:own your data

Früher hatten wir Angst, den USB-Stick zu verlieren – häufig weniger, weil der Finder auf die eigenen Daten hätte zugreifen können (das wäre mit einer Verschlüsselung leicht zu umgehen gewesen), sondern, weil wir viel zu oft aktuellste Daten transportierte und die letzte Sicherung mit Sicherheit schon etliche Zeit zurücklag. Heute alles kein Problem mehr, es gibt ja Dropbox / iCloud / SkyDrive …

Schöne neue Welt. Jetzt brauchen wir nicht mehr darauf vertrauen, dass wir den USB-Stick nicht verlieren. Jetzt vertrauen wir Firma XY, dass sie unsere Daten nicht verliert. Mehr noch, wir vertrauen darauf, dass unsere Daten nicht (ohne unsere Einwilligung) weitergegeben, verändert oder ausgewertet werden. Unsere Daten sind jetzt zwar immer und überall für uns verfügbar, die Kontrolle über sie haben wir aber abgegeben. Zeit sie uns wieder zu holen – die Kontrolle und die Daten.
Das ist die Idee hinter meinem Projekt re:oyd – re:own your data.

Es geht aber nicht nur um Datei-Daten, sondern auch um alle anderen persönlichen Daten. Wir sollte öfter mal darüber nachdenken, welche Informationen wir wo überall hinterlegen/ hinterlegt haben – und ob das überhaupt nötig ist. Zeit für eine umfassende „digitale Diät“ ;-)